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Tristan Fincken
Junior Editor

Rumänien kommt digital weiterhin nicht zur Ruhe

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11 Dezember 20242 Minuten

Rumänischer Energieversorger Electrica von Ransomware-Angriff betroffen.

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Nehmen die Russen Rache an Rumänien für die gescheiterte Wahl „ihres“ Kandidaten?

structuresxx – shutterstock.com

Zuerst wurde die rumänischen Präsidentschaftswahlen annulliert, nachdem sie durch eine mutmaßlich russisch gesteuerte TikTok-Kampagne beeinflusst wurden. Jetzt wurde die Electrica-Gruppe, ein wichtiger Stromanbieter mit 3,8 Millionen Kunden in Rumänien, Opfer eines Ransomware-Angriffs.

Der Angriff dauert an

Wie das Unternehmen am 9. Dezember seinen Investoren mitteilte, arbeitet es mit nationalen Cybersicherheitsbehörden zusammen, um eine „laufende Cyberattacke“ zu untersuchen.

Electrica-CEO Alexandru Aurelian Chirita betonte in dem Schreiben, dass die kritischen Systeme der Gruppe nicht betroffen sind. Vorübergehende Unterbrechungen resultierten aus Schutzmaßnahmen für die interne Infrastruktur, die der Systemsicherheit dienen. Das Unternehmen priorisiere die kontinuierliche Stromversorgung sowie den Schutz persönlicher und betrieblicher Daten.

Energieversorger sollte erpresst werden

Während der rumänische Stromversorger die Art des Angriffs noch nicht offiziell bekannt gegeben hat, hat das Energieministeriums bereits verkündet: Electrica sei Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden.

Der Angriff habe sich allerdings nicht auf die zur Steuerung und Überwachung des Verteilungsnetzes verwendeten SCADA-Systeme (Supervisory Control and Data Acquisition) ausgewirkt. Diese seien  voll funktionsfähig und isoliert, so Energieminister Sebastian Burduja. Technische Teams und Sicherheitspartner würden jetzt vor Ort daran arbeiten, alle Risiken zu beseitigen.

Die Identität der Täter ist noch unklar. Nachdem russische Hacker aber offenbar bereits versucht haben, die Präsidentschaftswahl zu manipulieren, scheint es hier ähnliche Motive zu geben. Electrica riet seinen Kunden außerdem, auf verdächtige Nachrichten zu achten, die im Namen des Unternehmens verschickt werden. Betroffene sollten keine persönlichen Informationen über ungesicherte Kanäle weitergeben, so das Unternehmen.

Electrica ist schon gebeutelt

Der Angriff trifft den Energieversorger zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Bereits im ersten Halbjahr 2024 hatte die Firma Probleme, wodurch der konsolidierte Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr um 40,3 Prozent auf 20,5 Millionen Euro sank. Zugleich hat der Energieversorger größere finanzielle Verbindlichkeiten zu bedienen:

Die Aktionärsversammlung stimmte am 8. November 2024 dem Vorschlag zu, dass Electrica und seine Tochtergesellschaften Electrica Furnizare und Distributie Energie Electrica Romania (DEER) einen Konsortialkredit aufnehmen sollen. Dessen Höhe beläuft sich auf 623,1 Millionen Euro und stammt von einem Konsortium aus Geschäftsbanken.

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