Die Zahl der Cyberangriffe in Deutschland ist 2022 stark gestiegen. Sicherheitsforschern zufolge könnten neue KI-Technologien die Lage in diesem Jahr noch einmal verschärfen. Im Jahr 2022 kam es im 4. Quartal durchschnittlich zu 1.168 wöchentlichen Hackerangriffen weltweit pro Unternehmen. Foto: Brian A Jackson – shutterstock.comLaut Daten der Security-Forscher von Check Point Research (CPR) haben Cyberattacken in Deutschland im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um 27 Prozent zugenommen. Der Studie zur Folge sorgten vor allem kleinere, agilere Cyberkriminelle und Ransomware-Banden für den Anstieg. Die Angreifer hätten sich besonders auf Schwachstellen in Kollaborations-Tools konzentriert, die in Remote-Work-Bereichen eingesetzt wurden, so die Forscher.Darüber hinaus offenbaren die Ergebnisse, dass die Angriffe vermehrt auf deutsche Einzel-/Großhandelsunternehmen (+89 Prozent), Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung (+80 Prozent) und Bildungseinrichtungen (+60 Prozent) abzielten. Die Forscher befürchten jedoch, dass der Reifegrad von KI-Technologien wie ChatGPT die Anzahl der Hackerangriffe im Jahr 2023 nochmals erhöhen könnte.Lesetipp: Bitkom-Studie – 84 Prozent der deutschen Unternehmen sind von Cyberattacken betroffen Die weltweiten Cyberangriffstrends 2022Im Rahmen ihrer Analyse haben die Sicherheitsspezialisten folgende Trends im vergangenen Jahr ermittelt:Das weltweite Volumen von Cyberangriffen erreichte im 4. Quartal mit durchschnittlich 1.168 wöchentlichen Angriffen pro Unternehmen ein Allzeithoch.Die Top drei der am häufigsten angegriffenen Branchen im Jahr 2022 waren Bildung/Forschung, Regierungseinrichtungen und das Gesundheitswesen.Die Regionen Nordamerika (+52 Prozent), Lateinamerika (+29 Prozent) und Europa (+26 Prozent) verzeichneten 2022 den größten Anstieg an Cyberattacken im Vergleich zu 2021.Laut Omer Dembinsky, Data Group Manager bei Check Point Software, gab es 2022 weltweit 38 Prozent mehr Cyberangriffe pro Woche auf Unternehmensnetze als im Vorjahr. Der Experte führt diese Entwicklung darauf zurück, dass mehrere Trends bei Cyberbedrohungen gleichzeitig auftreten: “Zum einen entwickelt sich das Ransomware-Ökosystem weiter und wächst mit kleineren, agileren kriminellen Gruppen. Zweitens weiten sie ihre Ziele aus und nehmen mit Phishing-Exploits Kollaborations-Tools wie Slack, Teams, OneDrive und Google Drive ins Visier.” Dabei handle es sich um eine ergiebige Quelle für sensible Daten, da die meisten Mitarbeiter von Unternehmen nach wie vor aus der Ferne arbeiten würden.“Zudem sind akademische Einrichtungen nach der raschen Digitalisierung, die sie als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie vorgenommen haben, zu einem beliebten Tummelplatz von Cyberkriminellen geworden”, ergänzt Dembinsky. Laut Studie verzeichnete der Bildungs-/Forschungsbereich weltweit 2022 einen Anstieg von 43 Prozent im Vergleich zu 2021, mit durchschnittlich 2.314 Angriffen pro Organisation pro Woche. “Viele Bildungseinrichtungen waren auf die unerwartete Verlagerung zum Online-Lernen schlecht vorbereitet, was Hackern reichlich Gelegenheit bot, mit allen Mitteln in Netzwerke einzudringen. Schulen und Universitäten stehen außerdem vor der besonderen Herausforderung, dass Kinder und junge Erwachsene ihre eigenen Geräte nutzen, an gemeinsamen Orten arbeiten und diese Geräte oft mit öffentlichen WLANs verbinden, ohne an die Sicherheitsimplikationen zu denken”, erklärt der Check Point-Experte.Cybersecurity-TippsUm die Anfälligkeit für den nächsten Angriff zu minimieren, empfiehlt der Sicherheitsanbieter folgende Maßnahmen:1. Cybersecurity Awareness Training: Häufige Schulungen zum Thema Cybersicherheit sind entscheidend für den Schutz des Unternehmens vor Ransomware. Diese Schulungen sollten die Mitarbeiter zu folgenden Maßnahmen anleiten: Nicht auf bösartige Links klickenNiemals unerwartete oder nicht vertrauenswürdige Anhänge öffnenGeben Sie keine persönlichen oder sensiblen Daten an Phisher weiterÜberprüfen Sie die Legitimität von Software, bevor Sie sie herunterladenSchließen Sie niemals ein unbekanntes USB-Gerät an Ihren Computer anVerwenden Sie ein VPN, wenn Sie sich über ein nicht vertrauenswürdiges oder öffentliches Wi-Fi verbinden2. Up-to-Date Patches: Aktuelle Computer und Server und Sicherheits-Patches können dazu beitragen, die Anfälligkeit eines Unternehmens für Ransomware-Angriffe zu verringern. Eine Strategie für das Patch-Management hilft dabei, sicherzustellen, dass alle Mitglieder Ihres Teams und die genutzten Geräte immer auf dem neuesten Stand sind.3. Vorbeugung anstatt nachträglicher Erkennung: Angriffe können nicht nur blockiert, sondern auch verhindert werden, einschließlich Zero-Day-Angriffe und unbekannte Malware. Mit den richtigen Technologien lassen sich die meisten Angriffe verhindern, ohne den normalen Geschäftsablauf zu unterbrechen.Tipp: Sie möchten sich reglemäßig zu wichtigen Themen und Trends rund um IT-Sicherheit informieren? Abbonieren Sie doch einfach unseren kostenlosen Newsletter. SUBSCRIBE TO OUR NEWSLETTER From our editors straight to your inbox Get started by entering your email address below. Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein. Abonnieren