Kia-Challenge: Autos hacken mit dem TikTok-Trick

Foto: Roman Vyshnikov – shutterstock.com

Ein dringendes Software-Update hat der Automobilhersteller der Marken Hyundai und Kia bereitgestellt, da einige Modelle mit einem einfachen Hack gestohlen werden konnten. Der Autohack wurde seit Juli 2022 auf dem Videoportal TikTok geteilt. In den Clips ist zu sehen, wie die Abdeckung der Lenksäule entfernt wird, um einen USB-Steckplatz freizulegen, mit dem das Auto kurzgeschlossen werden kann.

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Sicherheitslücke in Kias und Hyundais hat schwere Folgen

Aufgrund eines Logikfehlers wird es Fremden ohne Autoschlüssel möglich, mit dem “Turn Key to Start”-System die Wegfahrsperre zu umgehen. Diese sollte eigentlich die Echtheit des Codes im Transponder des Schlüssels an der ECU des Fahrzeuges prüfen. Ohne die Wegfahrsperre können die Diebe den Zündzylinder mit einem beliebigen USB-Kabel gewaltsam aktivieren und das Fahrzeug starten.

Wie Bleeping Computer berichtet, waren die Auswirkungen der “Kia-Challenge”, wie der Hack online genannt wird, so gewaltig, dass die Zahl der Diebstähle von Fahrzeugen der Marken Kia und Hyundai in Los Angeles im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent gestiegen ist. Das US-Verkehrsministerium (NHTSA) veröffentlichte einen Beitrag, dem zufolge die Sicherheitslücke etwa 3,8 Millionen Hyundai-Fahrzeuge und 4,5 Millionen Kia-Fahrzeuge betrifft. Die Behörde erklärte außerdem, dass diese Hacks zu mindestens 14 bestätigten Autounfällen mit acht Todesopfern geführt haben.

Hyundai verteilt Lenkradsperren

Seit November 2022 arbeitet die Hyundai Motor Group, zu der die Marke Kia gehört, mit den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden zusammen, um möglichst viele Lenkradsperren bereitzustellen und damit die Autos zu sichern. Mit einem Software-Update für die betroffenen Modelle soll das Problem jedoch nun besser gelöst werden können. Bis Juni 2023 sollen alle Autos der Marke Hyundai die Aktualisierung erhalten haben. In der Erklärung der Hyundai Motor Group heißt es, dass das Update die “Turn-Key-to-Start”-Logik so verändert, dass die Zündung ausgeschaltet wird, wenn der Fahrzeughalter die Türen mit dem Originalschlüssel verriegelt. Nach dem Upgrade wird die Zündung nur noch aktiviert, wenn der Schlüssel zum Entriegeln des Fahrzeugs verwendet wird.

Zudem will der Hersteller seinen Kunden einen Fensteraufkleber zukommen lassen, der die Diebe darauf hinweist, dass die Software des Fahrzeugs aufgerüstet wurde. So sollen Diebe abgeschreckt und die Verbreitung des Hacks auf Social Media eingedämmt werden. Auch Kia hat versprochen, bald mit dem Rollout des Updates zu beginnen.

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