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Cyberattacke bei Prophete: Hacker treiben Fahrradhersteller in die Insolvenz

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12 Januar 20232 Minuten

Prophete ist pleite. Aufgrund schlechter Betriebsergebnisse, teilweise bedingt durch eine Cyberattacke, sind die Investoren ausgestiegen.

Nach einem Cyberangriff muss der Fahrradhersteller Prophete Insolvenz anmelden.

Nach einem Cyberangriff muss der Fahrradhersteller Prophete Insolvenz anmelden.

Foto: NataBystrova – shutterstock.com

Obwohl der Fahrradhersteller Prophete vor Weihnachten des vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet hatte, sah Insolvenzverwalter Manuel Sack Ende Dezember noch gute Chancen für einen Weiterbetrieb. Nun, nicht einmal einen Monat später, gibt es neue Informationen, die Sack der FAZ mitteilte: “Ende November ist das Unternehmen von Hackern angegriffen worden. Für drei bis vier Wochen lang lag dadurch das Unternehmen still. Die daraus resultierenden Verluste waren für das Unternehmen nicht mehr zu bewältigen.”

Cyberangriff nur eines der Probleme bei Prophete

Dass Prophete im Geschäftsjahr 2021/22 die Umsatzziele nicht erreichen konnte, begünstigte die negativen Entwicklungen, die letztendlich zu dem Insolvenzantrag führten. Geplant habe das Unternehmen mit einem Umsatz von 210 Millionen Euro, eingenommen wurden jedoch nur 159 Millionen Euro, wie Sacks Sprecher erklärte. Wegen Störungen in den Lieferketten seien viele Teile für die Produktion nicht angekommen und Fahrräder hätten nicht fertig montiert und ausgeliefert werden können. Während andere Hersteller ihre Umsätze in den vergangenen Jahren sogar gesteigert hätten, vermutet Sack auch Planungsfehler bei Prophete. Konkrete Belege habe er dafür allerdings noch keine.

Im Juni 2022 habe es zudem eine Finanzierungsrunde mit Gesellschaftern und Kreditgebern gegeben, die ein schlechtes Ende für Prophete nahm. Aufgrund der Unterbrechungen des Betriebs, bedingt durch die Cyberattacke und den daraus entstandenen Verlusten, seien die Geldgeber zu keinen weiteren Finanzierungen bereit gewesen. Eine gute Nachricht gibt es jedoch: Wie der WDR berichtet, würden sich Sack zufolge viele Kaufinteressenten melden, um das Unternehmen zu übernehmen. Bis Ende Februar sei zudem sichergestellt, dass die insgesamt 460 Mitarbeiter des Herstellers aus Rheda-Wiedenbrück ihre Gehälter erhalten. Genauere Informationen zu dem Cybersicherheitsvorfall gibt es bislang jedoch nicht.

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